Jugendliche greifen immer öfter zum Joint
Der Alkoholkonsum geht hingegen zurück. Dieser wurde von den Digitalen Medien „abgelöst“.
Andreas Prenn von Supro relativiert im ORF Vorarlberg-Interview die Zahl von 40 Prozent. Die meisten dieser Jugendlichen hätten nur einmal gekifft, bei den wenigsten hätte es ein wirklich bedenkliches Ausmaß angenommen.
Viele Jugendliche würden zum Joint greifen, weil sie viel Druck verspüren, so Prenn. Das habe sich auch gerade während der CoV-Pandemie gezeigt. Er rät Eltern offen mit ihren Kindern über den Cannabis-Konsum und die Gefahren einer Sucht zu reden. Dabei ist wichtig, sich die Sorgen und Bedürfnisse der Kinder anzuhören.
Beliebtheit in den Sozialen Medien
Beim Alkohol-Konsum der Jugendlichen spricht Prenn von einem Rückgang. Früher sei über Alkohol gemessen worden, wer in einer Gruppe wie wichtig ist und welche Stellung er da hat.
Das würde aber heute nicht über das Trinkverhalten, sondern über Digitale Medien passieren. Hier sei für viele Jugendliche wichtig, wer welche Spiele online spielt und wer besonders beliebt im Internet ist. Auch hier sieht Prenn die Eltern gefordert, dass die Jugendlichen einen vernünftigen Umgang damit erlernen.
Online-Sucht: Griff zu Aufputschmitteln
Digitale Medien haben ein großes Suchtpotential. Um ständig online sein zu können, würden viele Menschen zu Aufputschmitteln greifen, so Primar Philipp Kloimstein vom Suchtkrankenhaus Maria Ebene. Wenn man immer alles in den Sozialen Medien poste und auch immer schauen müsse, wie viele Likes man bekommen habe, sei man schnell überfordert. Um dann auch immer online sein zu können, würden immer mehr Menschen zu Aufputschmitteln greifen. So kann ein Suchtverhalten eine weitere Sucht auslösen.
Bei Sozialen Medien ist die Entwöhnung schwierig, betont Kloimstein. Ohne Computer oder Handy könnten etwa viele Menschen nicht arbeiten. Er rät, fixe Auszeiten einzuplanen, um nicht der digitalen Sucht zu verfallen.