Hallo Kevin,
danke für Ihre Frage. Grundsätzlich gilt, wenn Sie beim Amtsarzt eine Drogentest verweigern, dass der Test als positiv gewertet wird. Aus Ihrem Eintrag lese ich aber heraus, dass Sie einerseits einen Test verweigert haben, aber auch, dass Sie auch ein Testergebnis warten. Zusätzlich müsste ich wissen, ob Sie einen Harntest oder eine Blutabnahme hatten.
Wenn Sie einen negativen Schnelltest im Juli gemacht haben, dann aber 11 Tage vor der Verkehrskontrolle sehr viel Cannabis konsumiert haben – ist es möglich dass ein Harntest positiv ausfällt – bei einem Bluttest kommt es darauf an, welche Parameter dort gemessen wurden.
Bei einem THC-Bluttest lässt sich der eigentliche, psychisch aktive Wirkstoff nur ungefähr vier bis sechs Stunden lang nachweisen. Dies ist abhängig von der Konsumhäufigkeit und der Menge. Wird hingegen die THC-Carbonsäure gemessen, ist das Testergebnis bei einmaligem Konsum für 1 bis 3 Tage, bei mehrmaligem Konsum für 3 bis 7 Tage und bei regelmäßigem Konsum über mehrere Wochen positiv.
Über das Testergebnis müssten Sie aber informiert werden bzw. das Ergebnis müsste auch an Sie gehen. Wenden Sie sich an die Führerscheinstelle und/oder den Amtsarzt der zuständigen Bezirkshauptmannschaft oder Magistrat. Falls sowohl der Amtsarzt und die Polizei Ihnen aber keine Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit attestiert hat, würde ich bei einem Führerscheinentzug eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen. Wenden Sie sich an eine Drogen/Suchtberatungsstelle (zum Beispiel Verein Dialog) in Ihrer Nähe – diese haben vielleicht jemanden vor Ort oder können Ihnen einen Rechtsanwalt empfehlen, der sich mit Führerschein und Drogenkonsum gut auskennt – in einem persönlichen Beratungsgespräch lassen sich Ihre Fragen auch sicherlich leichter klären falls noch etwas offen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Rebecka Schwall, Beratungsstelle Clean Bludenz
T +43 5552 650 40