Liebe Beate,
Wenn Ihr Mann alle Anforderungen erfüllt (VPU positiv, Werte o.k.) wird er seinen Führerschein mit Befristung wieder erhalten. Die Befristung hat die Funktion dies in gewissen Abständen zu überprüfen. Hält sich Ihr Mann an die Vorgaben so spricht nichts dagegen. Eine Abstinenz ist nicht zwingend erforderlich, wenn kein Alkoholmissbrauch vorliegt. Im anderen Fall muss Ihr Mann die Folgen selbst tragen und mit einem weiteren Führerscheinentzug rechnen. Diese Verantwortung muss er selber wahrnehmen.
In Ihrem Fall sehe ich den Schwerpunkt eher bei Ihnen als Angehörige, da Sie mit der Alkoholproblematik Ihres Mannes täglich konfrontiert sind und, wie ich Ihren Zeilen entnehmen kann, damit nicht mehr klarkommen wollen. Das verstehe ich sehr gut und kann Ihnen nur empfehlen sich beraten zu lassen. Es gibt Beratungsangebote der Caritas Suchtfachstelle, speziell für Angehörige, hier werden angepasst Lösungen erarbeitet um aus diesem negativen Kreislauf einen Ausweg zu finden. Ihre Belastungen hier zum Thema machen zu können ist auch sehr befreiend, und mit den damit verbundenen Informationen können Sie auch besser und sicherer Ihren Weg gehen. Die Suchtfachstellen der Caritas sind in jeder Stadt in Vorarlberg zu finden und beraten und begleiten zudem Angehörige und andere Bezugspersonen, auch wenn die Betroffenen selbst Ihre Unterstützung nicht in Anspruch nehmen.
Ich hoffe Ihnen damit eine Hilfestellung gegeben zu haben, und wünsche Ihnen einen guten weiteren Weg.
DSA Gerhard Keckeis – Krankenhaus Maria Ebene