Autor Thema: Rückfallgefahr DURCH Substitution  (Gelesen 1720 mal)

Regnizo 00

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Rückfallgefahr DURCH Substitution
« am: 06 September 2017 »
Guten Tag,

folgende Frage:  Meine LG ist mittlerweile seit 6 Jahren „komplett weg“ von sämtlichen Drogen, damals verschriebenen Medikamenten und dgl. und wird ausschliesslich(!)  -als einziges(!) Medikament-  substituiert.

2015 entzog sie ihre täglichen 800Mg Morphinhydrochlorid auf jetzt 180Mg (nach wie vor als einziges Medikament)

Bereits seit 8 Jahren hat sie absolut keinen Kontakt mehr zu früheren „Freunden“ … hat einen geregelten Lebenswandel … keine Geld- oder sonstigen Probleme … wir führen ein absolut „normales“ und schönes Leben … sie befindet sich aktuell n einer Ausbildung … und seit eben 6 Jahren lebt sie „so“ als  ob es niemals eine „schlechte Vergangenheit“ gegeben hätte.

Nun höre ich immer wieder, dass  -obwohl bei meiner LG alles positiv aussieht-  dass  -AUSSCHLIESSLICH deswegen(!) weil sie noch mit 180Mg Morphinhydrochlorid substituiert wird-  nach wie vor eine erhöhte Rückfallgefahr gegeben wäre.


MEINE FRAGE ist daher, ob tatsächlich ALLEINE(!) die Substitution ein erhöhtes Rückfallrisiko darstellt.

Ist tatsächlich eine geringere Rückfallgefahr gegeben, wenn man NUR die Beendigung einer Substitution mit einer „stabilen“ Substitution vergleicht??

Meiner Meinung nach sollte es keinen Unterschied geben, ob jetzt eine Substitution total beendet wird oder eine stabile (problemlose) Substitution besteht, da für Rückfälle "andere" Dinge (Umfeld, Lebensumstände u.dgl.) verantwortlich sind.

Vielen Dank für Ihr Feedback

ME-Redaktion

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Antw:Rückfallgefahr DURCH Substitution
« Antwort #1 am: 25 September 2017 »
Hallo Regnizo,

grundsätzlich muss gesagt werden, dass es immer eine Rückfallgefahr gibt, egal ob im Programm oder nicht, egal welches Medikament oder Dosis, oder wie lange die Sucht (oder die Ersatzdrogenbehandlung) vermeintlich schon zeitlich hinter einem liegt.

Stabile Lebenssituationen - wie du sie ja für deine Lebensgefährtin beschreibst - begünstigen ein Rückfallfreies Leben – eine absolute Sicherheit geben sie aber nicht.

Aus meiner beruflichen Sicht ist eine „stabile Programmsituation“ einer instabilen, nicht ärztlich und/oder psychosozial betreuten, vorzuziehen.

Freundliche Grüße,

Thomas Halbherr, M.A. – Beratungsstelle Clean Bregenz