Autor Thema: Kokain genommen und schwangere Freundin geküsst - Gefährdung des Kindes?  (Gelesen 11836 mal)

Lars

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Hallo,

ich habe eine Frage, die mich sehr belastet. Am Samstag Abend habe ich mich dazu hinreißen lassen, zweimal Kokain zu konsumieren. Insgesamt würde ich die Menge auf ca. 0,1 Gramm schätzen, die aufgeteilt in zwei Lines mit einem Abstand von ca. 3-4 Stunden genommen wurden. Nachts hatte ich dann Schlafstörungen und Herzklopfen, was vermutlich daran lag, dass ich den Tag über kaum etwas gegessen hatte.

Was mich aber wirklich sehr belastet: Könnte ich meine schwangere Freundin und unser Kind irgendwie gefährdet haben? Sie ist in der 12. Woche und wir haben uns am Abend mehrfach geküsst. Ich weiss nicht mehr, ob es direkt danach war, oder wie viele Minuten nach dem Konsum vergangen sind. Sie hat aber nichts geschmeckt und hat laut ihrer Aussage auch keine Rauschgefühle gehabt. Sie ist einfach so immer gut drauf. Sie hat auch keinerlei Erfahrung mit Kokain. Zudem hatten wir ca. 18 Stunden nach der letzten Line Sex. Kann sie dadurch schädlcihe Stoffe aufgenommen haben? Muss ich durch diese einmalige Sache nun sonst in irgendeiner Weise anders Verhalten um das Wohl meiner Freundin und meines Kindes nicht zu gefährden?

Ich danken Ihnen für Ihre Antwort.

RSjabber1

  • Gast
Um Gottes willen NEEEEEEEEEEIN! Schön das du dir Sorgen machst, ist gesund. Nur übertreiben und menschenverstand nutzen hilft viel!

ME-Redaktion

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Hallo Lars,

zunächst einmal: Allzu große Sorgen musst du dir nicht machen,  aber folgendes möchte ich aber trotzdem anfügen:

Schlafstörungen und Herzklopfen sind eher auf den Kokainkonsum zurückzuführen im Sinne einer Intoxikation, d.h. direkte Wirkung des Kokainkonsums.
Deine Freundin wird, wenn überhaupt nur eine äußerst geringe Menge des Kokains aufgenommen haben können: 1. War die Menge, die du geschnupft hast, nicht sehr groß. Inwieweit Kokain durch Speichel (beim Küssen) oder beim Sex abgegeben wird, weiß ich nicht. Bezüglich Cannabis sind mir kürzlich Untersuchungsergebnisse in die Hände gefallen, dass THC tatsächlich über den Schweiß übertragen werden kann. Inwieweit dies auch für Kokain zutrifft, ist mir nicht bekannt. Aber wenn, dürfte es sich auch hier um eine kaum nachweisbare und somit wohl auch nicht schädliche Menge handeln. 18 Stunden nach deinem Kokainkonsum dürfte ein Großteil, der von dir konsumierten Menge jedoch schon wieder abgebaut worden sein.

In der Schwangerschaft wirkt sich die Kokainexposition, also wenn die werdende Mutter selbst konsumiert wie folgt aus: vor allem als Folge der kardiovaskulären Nebenwirkungen kann es zu einer Wachstumsverzögerung des Kindes mit einem erniedrigten Geburtsgewicht kommen, einer verminderten Plazentadurchblutung mit fetalem Sauerstoffmangel, aber das dürfte bei euch nicht der Fall sein.

Grundsätzlich kann ich nur empfehlen, die Vaterschaft ernst zu nehmen und möglichst auf Drogenkonsum verzichten, ggf. eine Drogenberatungsstelle zur Unterstützung aufzusuchen. Ansonsten alles Gute für die Zukunft!

OÄ Dr. Kirsten Habedank - Therapiestation Lukasfeld