Meine Freundin braucht Hilfe!!

[Bibi]

Liebe Leute ich habe folgendes Problem:

Meine (damalig) beste Freundin ist abhägig, will es selbst nicht wahrhaben und wendet sich von mir ab.

Meine Freundin (B.), ich und noch eine Freundin (S.) sind seit der Volkschule, also seit ca. 13 Jahren, ein Dreiergespann, das normalerweise nichts und niemand trennen konnte. B. ist ein Scheidungskind und hatte von Anfang an diverse Probleme zuhause, daher ist sie ein ziemlich "schwieriges" Kind gewesen. Sie hat sich mit ihrer Mum nur mehr gestritten, war aufmüpfig und hat sie sogar schon abgrundtief gehasst. S. und ich haben ihr mit dem gröbsten immer geholfen bzw die Probleme zwischen ihr und ihrer Mum geklärt soweit es eben ging. In den letzten Jahren hatte B. noch zusätzlich Probleme mit ihren geweiligen festen Freunden. Sie ist mehrmals sitzen geblieben in der Schule und vor einem Jahr hat sie die Schule komplett geschmissen. Also hatte sie nicht grad das leichteste Leben (was keine Entschuldigung sein soll).

Im Mai diesen Jahres (wahrscheinlich schon früher) hat sie angefangen S. und mich massiv anzulügen und hat sich mehr und mehr von uns distanziert.
Von verschiedenen Quellen erfuhren wir von B.'s "neuem" Leben mir ihren "neuen" Freunden. Auf unser unerbittliches Nachfragen gab sie schließlich ihren Lebenswandel und auch den Drogenkonsum zu, bestreitet aber abhängig zu sein (eh klar). Sie meinte sie brauchen und wolle keine Hilfe, schon gar nicht von S. und mir, den "alten" Freunden, mit denen sie nichts mehr zu tun haben will. (Was auch daran liegen mag, da S. und ich in Drogen keine Lösung sehen und daher so etwas nie akzeptieren werden. Auf die Art ja mei wenns anders nimma geht.)

Das ist also ca. 4 Monate her und inzwischen ist sie soweit, dass sie nur mehr für ihren Drogenkonsum arbeitet bzw. wahrscheinlich (<-- !!! man weiß es nicht genau) selber dealt. Sie ist von daheim ausgezogen und hat einen festen Freund, der aus diesen Kreisen kommt.

Warum ich jetz hier schreib is eigentlich ganz klar... ich hab keine ahnung was ich für sie tun kann...

S. und ich haben überlegt bei ihrer Mum Hilfe zu suchen, aber da B. volljährig ist, ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrer Mum hat und außerdem nicht mehr daheim wohnt ist damit nicht wirklich wem geholfen. Am wenigsten B.

Wir hab zwar mit vielen Eltern von ehemaligen Drogenabhängigen gesprochen und diese haben uns unser Vorhaben bestätigt, aber ich möchte zuerst einige Möglichkeiten finden B. zu helfen bevor ich zu ihrer Mum gehen, die mit B. sowieso auch ohne Drogen teilweise überfordert war.
Vom Freundeskreis ist auch kein Weg zu ihr. Wie gesagt sie hat radikal alle ihre "alten" Freunde gegen neue selbst drogensüchtige Freunde getauscht. Die einzigen, die ihr noch beistehn (wenn auch im hintergrund) sind S. und ich.

Irgendwie seh ich nur mehr die Möglichkeit der Polizei, aber ich will sie ja nicht loswerden, sondern zurück haben.

Ich hab keine Ahnung wie ich damit fertig werden soll. Mein Wunsch wäre mit einem brauchbare konkreten Plan zu ihrer Mum zu gehen und von dieser Seite Unterstützung zu finden. Somit einer langjährigen Freundin, die wie eine Schwester für S. und mich ist zu helfen, damit sie nicht nur glücklich (was ich mir nicht vorstellen kann, dass sie das ist) ist, sondern auch wieder leben kann.

In diesem Sinne hoffe ich auf eine Antwort mfg Bibi

[Darona]

Hallo Bibi,

ich finde es rührend wie du dir Sorgen um deine Freundin machst.

Aber wenn sie nicht will dann ist es sinnlos! So traurig das auch klingen mag.
Ich spreche aus Erfahrung! War selber lange Zeit Alkohol-Abhängig und bin gerade in
amulanter Behandlung.

Die einzige Lösung die ich sehe ist das du mit ihrer Mam zu einer Beratungstelle der Caritas gehst und dich Informierst was ihr da tun könnt.

Aber bitte warte bis dir die ME-Direktion schreibt.

Ich wünsche dir alles liebe und auch deiner "verlorenen" Freundin.

Gruss, Darona

[ME-Redaktion]

Hallo Bibi! Schön, dass dir an deiner Freundschaft mit B so viel liegt! Es ist bestimmt nicht leicht für dich mit dieser Situation um zu gehen.

Die Situation, die du beschreibst ist schwierig, zumal, wie du richtig erkannt hast, sie volljährig ist und auch nicht mehr zu Hause wohnt. Trotz allem rate ich dir davon ab zur Polizei zu gehen. Damit wird ihr nicht geholfen, da sie sich dann erst recht von euch abwenden wird, die Strafe ihren Drogenkonsum wahrscheinlich auch nicht abbremsen wird und es auch nichts bring wenn sie zusätzlich zu ihren Problemen eine Vorstrafe hat.
Ihr beide (S und du) könnt somit nur versuchen eine Gesprächsbasis mit B zu finden. Wichtig dabei ist, dass ihr nicht versucht sie von ihrem Freund abzubringen. Damit geht sie in den Widerstand und ist auch nicht empfänglich für euch! Ihr wird es dann schwer fallen eventuelle Schwierigkeiten, die sie vielleicht auch mit ihm hat zuzugeben und euch was zu erzählen. Versucht ihr zu vermitteln, dass ihr für sie da seid, dass ihr eine wahre Freundschaft habt und dass ihr auch schon in der Vergangenheit für sie da wart. Vielleicht fühlt sie euch gegenüber gewisse Versagensgefühle, da ihr beide ihr immer helfen musstet?! S und du , ihr könnt sie nicht davor bewahren Fehler zu machen, auch werdet ihr sie nicht dazu zwingen können den Drogenkonsum aufzugeben, doch ihr könnt ihr eure Hilfe anbieten. Das ist zwar schwierig, und wie es euch im Moment erscheint vielleicht nicht sehr viel, doch in Wirklichkeit ist dies ein großes Angebot.

Sucht Beratungsangebote für sie heraus, wenn du mir schreibst, wo du wohnst, kann ich dir auch weiterhelfen und Adressen von Beratungsstellen in euerer Nähe dir zukommen lassen, wenn sie etwas empfänglich dafür ist, bietet ihr an sie zu begleiten und einen Termin zu vereinbaren.

Ich würde aber auch dir und deiner Freundin anraten in eine Beratungsstelle zu gehen um wirklich individuell klären zu können wie ihr mit dieser Situation umgehen könnt, denn per Email ist das schwierig. Ihr müsst wissen was euer Ziel ist im Bezug auf B, möchtet ihr die Beziehung zu ihr wieder zurück oder möchtet ihr sie abhalten weiter Drogen zu nehmen? Wenn euch die Beziehung wichtig ist, dann solltet ihr nicht hinter ihrem Rücken mit ihrer Mutter sprechen, denn damit würdet ihr ihr in den Rücken fallen und sie würde sich endgültig von euch abwenden. Und doch gibt es aber auch eine Möglichkeit ihr zu sagen: wir nehmen dich ernst, du bist und wichtig und wir wollen nicht mehr länger zusehen.
Doch was in eurem Fall nun das ratsamste wäre, lässt sich auf diesem Wege nicht beantworten. Bitte wendet euch an eine Beratungsstelle, die euch bestimmt gerne weiterhilft und auch individuell auf diese Problematik eingehen kann.
In der Hoffnung dir oder euch einwenig weitergeholfen zuhaben, sende ich euch ganz liebe Grüsse.

Für die ME-Redaktion 
Rebecka Schwall
PS: wenn ihr Adressen benötigt könnt ihr mir schreiben, ich mail euch dann die Adressen von Beratungsstellen in euere Nähe zurück

[Bibi]

liebe Darona... liebe Rebecka!!

erstmal Danke für die Antworten...

ja mir liegt sehr viel an ihr... schließlich kennen wir uns seit sehr langem und sie ist wie eine schwester für mich...

also eure antworten haben mir einerseits geholfen andererseits auch wieda nicht...

sie lässt einfach nicht mit sich reden... wir ham ihr so oft gsagt B. wir sind für dich da, aba sie will nix mehr mit uns zu tun haben... "ich brauch euch nicht" <-- ihre worte, dadurch dass sie jetz eine neue beste freundin hat ist sie überhaupt nimma zugänglich... diese beste freundin war scho vor dem drogenkonsum auch eine freundin... dann hat die angfangen und die B. mit reinzogen und jetz sind sie best friend...

keine ahnung... brauch langsam glaub ich selber einen psychater...

werd auf jeden fall dein angebot bezüglich beratungsstellen annehmen... schaden kanns ja nicht... (aba in einer privaten nachricht) mag nicht wirklich rausposaunen wo ich bzw. B. wohnen...

Darona ich wünsch dir viel Glück bei deinem entzug... ich bin überzeugt davon dass willensstarke personen das schaffen (bei B. bin ich mir da nicht sicher, sie war scho imma labil). Also viel Glück nochmal

Mfg Bibi