Autor Thema: Wäre ich vielleicht noch zu retten ?  (Gelesen 2731 mal)

alessa

  • Gast
Hallo, ich hab große Drogenprobleme:

Ich bin 31 Jahre alt und nehme seit etwa 14 Jahren mehr oder weniger regelmäßig alle möglichen Drogen.

Ich bin seit 3 Jahren Opiatabhängig und seit 5 Monaten in der Subutex-Substitution (8mg am Tag). Ich konsumiere aber nebenbei Amphetamin, Benzodiazepine (ich brauch' mind. 200 - 300mg Diazepam um überhaupt etwas zu spüren) und sehr viel Alkohol. Zahlreiche Entgiftungen hab' ich schon hinter mir, gebracht hat's nichts, genauso wie die eine Langzeit-Therapie.

Das Problem ist, dass ich nicht weiss, ob ich überhaupt aufhören will, aber ich muss.
Ein Leben ohne Drogen kann ich mir leider einfach nicht vorstellen.

Über Ratschläge, Denkansätze u.ä. wäre ich sehr dankbar.

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Re: Wäre ich vielleicht noch zu retten ?
« Antwort #1 am: 16 Mai 2011 »
Hallo Alessa, Du schreibst über Deine Erkrankung, ein langer Leidensweg liegt hinter Dir. Finde, Du hast sehr viel Kraft und Mut in Deinem bisherigen Leben bewiesen, gegen Deine Krankheit angekämpft. Das verdient Respekt.

Was soll hier gesagt werden, der größte Fachmann bist Du selbst. Die großen Lösungen gibt es in der Sucht nicht. Viele kleine Schritte können die Lebensqualität entscheidend verbessern. So auch hier, nicht den Mut verlieren, kleine Veränderungen schaffen oft wieder neue Möglichkeiten und Perspektiven. Auch wenn der xte Entzug angedacht wird, dafür sind wir da, es gibt kein lineares Erfolgsmodell, sondern Hilfestellung in jeder Lebenslage, der nächste Entzug ist vielleicht der Entscheidende, jedenfalls eine mögliche Verbesserung Deiner Lage, vielleicht hilft auch ein Teilentzug. Manchmal kann auch ein Wohnortwechsel helfen, wenn jeden Tag mit denselben Suchtpatienten kommuniziert wird, sind zu wenig abstinente Anreize vorhanden.

Es gibt in der südlichen Toskana Selbsthilfegemeinschaften im biologischen Gemüseanbau, vielleicht wäre das einmal ein guter Szenenwechsel, würde jedenfalls mal mit der Betreuung in der Drogenberatungsstelle über Alternativen sprechen, diese können dann auch konkrete Hilfen anbieten und Kontakte herstellen.

Alles Gute!
Beratungsstelle Clean Bregenz