Liebe Ulrike, Alkoholismus gilt noch immer als gesellschaftliches Tabuthema. Die Betroffenen werden häufig sozial und moralisch geächtet. Deshalb bemühen sich Angehörige dieses Problem so lange wie möglich zu verleugnen. Doch verleugnen schafft den Betroffenen einen letzten ?Schonraum?, um sich an eine fast unerträgliche Wahrheit zu gewöhnen. Den ersten Schritt, der sehr viel Mut braucht, hast du schon gemacht Ulrike, indem du die Suchtkrankheit deines Angehörigen ungeschminkt anerkannt hast und nach außen gegangen bist. Ähnlich wie Suchtkranke ihr Leben dem Alkohol unterordnen, arrangieren auch Angehörige ihr Leben mit einem Suchtkranken. Die alkoholabhängige Person steht immer mehr im Mittelpunkt des eigenen Lebens. Es verändert das Denken, Fühlen, den Lebensalttag und langfristig die ganze Persönlichkeit. Beginne bei dir selbst und verändere konkrete Verhaltensweisen in deinem Leben!
Gut ist sich z.B. über Literatur zu informieren. Bei uns liegt gerade eine gute neue Broschüre ?Angehörige, die Abhängigen von Abhängigen? auf, die du kostenlos gerne per Email stiftung@mariaebene.at oder unter der Tel.Nr. 0043 (0)5572 55155 bestellen kannst. Hilfreich kann es auch sein sich mit anderen Menschen auszutauschen. In einer Beratungsstelle gibt es Fachleute, die deine Situation mit dir genau besprechen und dir Tipps geben können. Weiters gibt es auch Selbsthilfegruppen der Anonymen Alkoholiker für Angehörige. Selbsthilfegruppen sind eine hervorragende Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, die dieselben Probleme haben oder hatten. Daraus ergeben sich mit der Zeit ganz von selbst die guten Ideen für dich und die richtigen Entscheidungen. Falls weitere Fragen sind, kannst du dich gerne bei uns melden!