Hallo, liebe Sanja,
Selbstmordgedanken sind immer sehr ernst zu nehmen. Für akute Notfälle sind die örtlichen Rettungsdienste zu verständigen, sonst kann ein entsprechend qualifiziertes Krankenhaus aufgesucht werden, z.B. die psychiatrische Klinik in Mainz, Untere Zahlbacherstr. 8, Tel. 06131/177336.
Weiters hilft die Telefonseelsorge: Tel. 0800/1110111. Wenn möglich, den gefährdeten Menschen nicht alleine lassen und "Überlebensverträge" abschließen, d.h. für die nächsten Tage Termine vereinbaren. Eine akute Suizidgefährdung berechtigt auch zu einer unfreiwilligen stationären Aufnahme, diese Maßnahme greift jedoch in die Persönlichkeitsrechte ein und sollte ausreichend besprochen werden, soweit Zeit dafür zur Verfügung steht. Wenn längere Zeit mit dem suizidgefährdeten Menschen verbracht wird, empfiehlt sich auch, die eigene seelische Gesundheit zu beachten und für sich selbst z.B. therapeutische Hilfe zu suchen.
Zur Drogenproblematik: Die Entzugsbehandlungen haben in den letzten Jahren eine starke Ausweitung und Differenzierung erfahren, so dass ohne nähere Informationen zum Konsumverlauf keine adäquate Empfehlung gegeben werden kann. Dazu ist sicher der Kontakt mit der nächst gelegenen Drogenberatungsstelle sinnvoll.
An erster Stelle steht immer der Versuch, die Abstinenz mit Hilfe eines medikamentengestützten, meist stationären Entzuges zu erreichen. Ausreichende Motivation des Betroffenen verstärkt die Erfolgschancen. Nach der körperlichen Entgiftung ist eine anschließende psychotherapeutische Therapie, stationär oder ambulant notwendig. Bei einer achtjährigen Konsumdauer hat sich eine manifeste Abhängigkeit entwickelt, hier wird wahrscheinlich eine stationäre Langzeittherapie die größten Heilungschancen bieten. Erst in zweiter Linie kann eine medikamentengestützte ambulante Therapie in Betracht gezogen werden, meist wird mit retardierten Morphinen behandelt. Auch hier muss man sich auf längere Behandlungszeiten einrichten. Allerdings kann eine kurzfristige Substitutionsbehandlung auch als Überbrückung bis zur stationären Aufnahme Sinn machen. Du siehst, es gibt mehrere Möglichkeiten, deshalb nochmals die dringende Empfehlung, eine Drogenberatungsstelle aufzusuchen.
Beratungsstelle Clean Bregenz