Antworten

Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Solltest du deiner Antwort nicht sicher sein, starte ein neues Thema.
Name:
Betreff:
Symbol:

Verifizierung:
Gib die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Gib die Buchstaben aus dem Bild ein:
5 plus drei = ? (= acht in Buchstaben):

Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau


Zusammenfassung

Autor: Anonymer
« am: 13 Februar 2022 »

Ich habe leider den Weg zur Beratungsstelle noch immer nicht geschafft...
Was ich aber geschafft habe ist mich von Oxycodon aus Buphrenorphin umzustellen... war alles andere als einfach.

Ich habe mich damit abgefunden keinen Rausch mehr zu haben und einfach keine Entzugserscheinungen.

Dafür ist Bupensan wirklich Spitze! Leider beziehe ich es derzeit noch vom Schwarzmarkt, der Weg in die Substiution fällt mir wirklich sehr schwer weil ich weiss dass es mit dem Führerschein Probleme geben wird.

Nun bin ich aber erneut in einer Notsituation... Meine Bezugsquelle kann nicht mehr liefern, weshalb ich genau noch bis Montag Vormittag Bupensan habe... Ich muss aber bis mindestens noch bis Freitag überbrücken...

Ich brauche Hilfe! Die Situation hilft mir auf der einen Seite gleichzeitig noch für 2 Tage auf 6mg Bupensan zu reduzieren, um nicht morgen (Sonntag) ohne nichts dazustehen aber dann weiss ich wirklich nicht mehr weiter.

Ich weiss dass ich auf dem besten Weg bin abzudosieren, brauche jedoch einen Arzt der dass ganze mit mir macht... Mir hilft kurzfristig zu überbrücken... Der Substituierende Arzt für Dornbirn ist leider immer noch Dr. Rafolt und in meiner Jugend habe ich leider wirklich sehr sehr sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich kann diesem Menschen nicht mehr in die Augen sehen, auch nicht nach 10 Jahren.. Er hat mich im Gefängnis und in der ganzen Substitution davor und danach wirklich sehr schlecht behandelt...

Gibt es einen Arzt welcher mir schnell und kurzfristig dabei helfen kann zu überbrücken und ab zu dosieren?

Bin Vollzeit am Arbeiten in einer hohen Position, kann mir absolut keinen Ausfall leisten.....

Bitte wirkliche von herzen um Hilfe!!!!

Ich könnte Weinen dass es so weit gekommen ist, ich schäme mich so sehr.....
Autor: ME-Redaktion
« am: 22 Dezember 2021 »

Sehr geehrter Anonymer!

Erst mal vielen Dank für Ihre ausführliche Schilderungen Ihrer Situation, dazu gehört ziemlich viel Mut.
Wie ich wahrnehmen kann, wissen Sie, aus eigenen Erfahrungen, einiges über die existierenden Angebote zur Thematik „Sucht“.

Der erste Schritt haben Sie schon geschafft, indem Sie sich hier im Forum gemeldet haben und zur Erkenntnis gekommen sind, „dass es so nicht weiter gehen kann…“.

Deshalb würde ich Ihnen vorschlagen, dass Sie sich in einer Beratungsstelle für einen persönlichen Termin melden. Dort können die weiteren Möglichkeiten direkt besprochen werden und Sie erhalten Unterstützung bei dem weiteren Entscheidungsprozess.

Alles Gute,
aus der Beratungsstelle Clean Feldkirch
Autor: Anonymer
« am: 14 Dezember 2021 »

Hallo ihr lieben,

Nunja... es ist so weit, ich weiss nicht mehr wie es weiter gehen soll und deshalb wende ich mich jetzt an dieses Forum bzw. an Frau Habedank.

Ich war von 16 - 19 Heroinabhängig, hab auf der Strasse gelebt und viel Mist gemacht.

Bin dann für eine ziemlich grosse Straftat in den Knast gekommen, dort natürlich sofort ins Programm. Erst bekam ich Subutex (damals noch), doch auch dort hörte ich nicht auf scheisse zu bauen. Beim Versuch eine Subutex aus dem Krankenzimmer zu schmuggeln um Sie zu verkaufen/tauschen wurde ich erwischt. Herr Dr. Raffolt war eh schon schlecht auf mich zu sprechen, weshalb er mich sofort recht hoch auf Methadon umgestellt hat.

Ich hatte Glück, wirklich wahnsinniges Glück.. Mit ach und krach wurde der Paragraph 39 bewilligt und ich bekam Therapie statt Strafe. Vinco Duspara besuchte mich in Feldkirch und sicherte mir einen Platz im Lukasfeld.

6 Monate Stationär im Lukasfeld, 2 Jahre Ambulant im Clean Bregenz - die Zeit war intensiv aber ich habe Sie durchgestanden. Nach der Entgiftung hatte ich keinen einzigen Rückfall und das ganze 7 Jahre.

In diesen sieben Jahren habe ich mir ein Leben aufgebaut, heute geht es mir sehr gut. Ich bin finanziell frei wohne in einem riesen Penthaus mit meiner Freundin und Hund, fahre immer den grössten neuen Mercedes bin gesund etc.

Irgendwann bin ich in nach all der Zeit wieder in Kontakt gekommen mit Drogen: Kokain ging bei einer Party umher, auch ich habe mitgemacht. Ich hatte keine Angst davor, meine Suchterkrankung lag Jahre zurück und Koks war nie ein Problem bei mir.

Diese Situation hat jedoch mein Suchtgedächtnis geweckt, erst kamen benzos dazu dann folgten schwache Opioide wie DHC, Tramal und Tilidin.

Wie ich darauf gekommen bin? Hatte einen Bandscheibenvorfall und extreme Schmerzen, mein Hausarzt gab mir eine Infusion mit Schmerzmitteln, unter anderem auch Tramal.

Das Gefühl erinnerte mich an meinen ersten Schuss H, ab diesem Zeitpunkt habe ich immer wieder mal Konsumiert.

Der Arzt verschrieb mir dann verschiedene Opis um mich Schmerzfrei für die Physiotherapie zu bekommen, alle hatten mir auch irgendwie gefallen. Ich redete mir ein dass alles anders ist, ich bin 10 Jahre Älter und es ist ein Medikament gegen Schmerzen etc..

Das ganze ging dann zwei Jahre so weiter und war selbst zu diesem Zeitpunkt noch absolut handelbar, hatte immer wieder Konsumpausen oder Low-Dose Phasen mit Kratom.

Nach dem mein BSV behandelt war, bestellte ich mir im Darknet, ohne jeglichen Kontakt zur Szene weiter Opioide. Ich hatte all die Jahre keinerlei Kontakte zu Menschen die mich in meiner ersten Sucht begleitet haben, dies wurde uns auch so beigebrachten in meiner Zeit im Lukasfeld.
Egal ob Dr. Wölfe, Dr. Duspara oder Frau Dr. Habedank, alle waren sich einig dass ein eine Suchterkrankung nur enden kann wenn sich das Umfeld drastisch ändert.

Das Opioid welches mir aus meiner Schmerztherapie am besten gefiel war Oxycodon, es erinnerte mich stark an das Heroin welches wir damals I.V. konsumierten.
Dieses besorgte ich mir in rauen Mengen dann vollkommen diskret im Darknet.

Ich bin jetzt auf ca. 60mg Oxycodon Akut pro Tag. Die Sucht frisst nicht nur sehr viel Geld (welches ich Gottseidank habe) sondern schränkt mich schon so stark in meinem Leben ein dass es für mich grenzwertig wird.

Ich bekomme das Oxy in regelmässigen Abständen, kommt es einen oder mehrere Tage zu spät bin ich logischerweise STARK enzügig so dass ich schon mehrfach meiner Arbeit nicht mehr nachgehen konnte.

Das Kartenhaus brach zusammen als vor kurzem ein Paket nicht ankam... ich habe wirklich alles versucht um den Entzug durchzustehen... schaffte es aber nicht... ich war schliesslich mit 800mg Tilidin und 5 gramm Kratom noch immer stark am enzügig....

Als mir dies dann auch ausging und mein Paket noch immer nicht da war, habe ich den Entzug nicht mehr ausgehalten und bin auf die Strasse um mir was zu besorgen... Ich kam mir lange nicht so ekelhaft vor und war so sehr enttäuscht von mir selber. Die Szene zu sehen, die Menschen zu sehen... erinnerte mich stark an meine alte Zeit....

Ich fasste dann für mich den Entschluss dass es nicht so weiter gehen kann....

Mir ist bewusst dass ich erstmal in eine Substitution sollte um Stabil zu werden und dann nach einer gewissen Zeit langsam runter zu dosieren, der kalte Entzug ist nicht möglich.

Ich muss dass ganze aber so diskret wie möglich machen... meine Partnerin würde mich sofort verlassen wenn sie davon wüsste, ich würde meinen Job verlieren, sehr wahrscheinlich auch meinen Führerschein...

Ich weiss nicht mehr weiter....