Neue Leitung in herausfordernder Zeit
Mit 1. April 2020 trat Dr. Philipp Kloimstein offiziell seine Stelle als Primar und ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene an. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie startet damit in einer herausfordernden Zeit und mit neuen Aufgaben: Das Krankenhaus Maria Ebene, das Vorarlberger Kompetenz- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen, wird derzeit als Notkrankenhaus für psychiatrische Patientinnen und Patienten als entlastendes Angebot für das Landeskrankenhaus Rankweil geführt.
Seit 1. April ist der gebürtige Linzer Dr. Philipp Kloimstein der neue Primar der Stiftung Maria Ebene. Er konnte sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durchsetzen und übernahm nun offiziell die ärztliche Leitung des Krankenhauses Maria Ebene, der Therapiestationen Carina und Lukasfeld, der Beratungsstellen Clean in Bregenz, Bludenz und Feldkirch sowie der Präventionseinrichtung SUPRO – Gesundheit und Prävention. Zu seinen Aufgaben gehören außerdem die Weiterentwicklung und Koordination der medizinischen, therapeutischen und prophylaktischen Leistungen sowie die Entwicklung, Umsetzung und Koordination medizinischer Projekte der Stiftung Maria Ebene.
Experte für Psychiatrie und Psychotherapie
Der 37-jährige Kloimstein studierte Medizin an der Universität Wien, absolvierte ein MBA-Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien und ist ausgebildeter Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Von 2013 bis 2015 verantwortete er als ärztlicher Leiter die psychosomatischen Abteilung am Spital Wattwil im Kanton St. Gallen. Seit 2015 leitete er eine eigene Facharztpraxis ebenfalls in Wattwil. Daneben ging er von 2015 bis 2016 einem Lehrauftrag an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich nach und ist seit 2016 als Gutachter auf seinem Fachgebiet in St. Gallen tätig. „Mit Dr. Philipp Kloimstein haben wir einen bestens qualifizierten und kompetenten Experten für die Stiftung Maria Ebene gewonnen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit, auch wenn der Start nicht ganz so ist, wie wir vor ein paar Monaten dachten. Dr. Kloimstein hat in der Bewältigung dieser Ausnahmesituation aber schon vom Start weg große Besonnenheit und Geschick bewiesen“, zeigt sich Josef Fink, Präsident des Kuratoriums der Stiftung Maria Ebene, erfreut über den Dienstantritt des neuen Primars.
Krankenhaus Maria Ebene als psychiatrisches Notkrankenhaus
Seit Montag, dem 30. März steht das Krankenhaus Maria Ebene in Frastanz als sogenanntes psychiatrisches Notkrankenhaus bereit. Das bedeutet, es werden ausgewählte Fälle der Psychiatrie Rankweil übernommen. Dadurch werden im Landeskrankenhaus in Rankweil Kapazitäten für eventuelle COVID-19 Patienten geschaffen. Mit dieser Regelung kann die fachliche Expertise und die Infrastruktur der Stiftung Maria Ebene optimal für die Bewältigung der Krise genutzt werden. „In diesen schwierigen Zeiten sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und als wichtiger Partner in der Bewältigung der Krise bewusst und können so einen optimalen und auch fachlichen wichtigen Beitrag für die medizinische bzw. psychiatrische Versorgung leisten“, erklärt Dr. Kloimstein. „Zwar hat sich die Situation seit Beginn des Jahres, als meine Position des Primars ausgeschrieben war, komplett verändert und vor uns allen liegen wohl herausfordernde Zeiten. Aber nach ersten Gesprächen mit dem Kuratorium der Stiftung, den Ärztinnen und Ärzten sowie dem Pflegepersonal im Krankenhaus, habe ich vollstes Vertrauen, dass wir diese große Herausforderung zusammen bestens meistern werden“, so Dr. Kloimstein und er ergänzt: „Ich habe großes Glück, hier nicht nur auf ein äußerst kompetentes, sondern auch ein sehr motiviertes Team zu treffen. Gemeinsam werden wir den uns anvertrauten Menschen eine bestmögliche Betreuung bieten und das Krankenhaus Rankweil, und damit das Vorarlberger Gesundheitssystem, nach Kräften entlasten.“
50 Betten zur Verfügung
Insgesamt stehen am Krankenhaus Maria Ebene derzeit rund 50 Betten zur Verfügung. Pro Tag können bis zu zehn Patienten aufgenommen werden. Die Aufnahme erfolgt ausschließlich über das Landeskrankenhaus Rankweil mit vorheriger Untersuchung der Patienten auf das Coronavirus. Erst nach negativer Testung werden die Patienten nach Maria Ebene überwiesen, um das COVID-19-freie Konzept zu gewährleisten. Um personelle Ressourcen frei zu machen, wurde auch die Therapiestation Lukasfeld in Meiningen geschlossen. Die Patienten beider Häuser werden aber selbstverständlich weiter versorgt. Zum Teil wurden diese in die Therapiestation Carina in Feldkirch verlagert oder sie werden ambulant weiter betreut bzw. konnten frühzeitig entlassen werden. Nach der Bewältigung der Krise wird das Krankenhaus und die Stiftung Maria Ebene wieder zu seinen Hauptkompetenzen in der Behandlung für Suchterkrankungen zurückkehren.
Stiftung Maria Ebene – Kompetenzzentrum in Suchtfragen
Die Stiftung Maria Ebene mit Sitz in Frastanz ist das Vorarlberger Kompetenzzentrum mit überregionaler Bedeutung in allen Suchtfragen. Als Fachkrankenhaus mit vor- und nachgelagerten Aufgaben ist die Stiftung Trägerin des Krankenhauses Maria Ebene, der Therapiestationen Carina und Lukasfeld, der Beratungsstellen Clean in Feldkirch, Bregenz und Bludenz sowie der Präventionseinrichtung SUPRO – Gesundheit und Prävention in Götzis.
Fact-Box zu Dr. Philipp Kloimstein:
- Geboren in Linz, Oberösterreich
- Verheiratet und Vater von zwei Kindern
- Ausbildung:
- Medizinstudium an der Universität Wien
- MBA-Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien
- Studium Violine am Konservatorium der Stadt Wien
- Lehrbefähigung für Violine und Dirigieren-Ensembleleitung - Klinische, medizinische bzw. wissenschaftliche Tätigkeiten:
- Ärztlicher Leiter der psychosomatischen Abteilung Spital Wattwil/Kanton St. Gallen, CH
(2013 – 2015)
- Lehrauftrag an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich (2015 – 2016)
- Eigene Facharztpraxis in Wattwil (2015 – 2020)
- Gutachtertätigkeiten in St. Gallen (2016 – 2020)
Fact-Box zu Krankenhaus Maria Ebene als psychiatrisches Notspital:
- Einsatzbereit seit 30. März 2020
- Behandlung von nicht COVID-19 erkrankter, psychiatrischer Patienten – die Behandlung von COVID-19 positiven Patienten erfolgt in den Landeskrankenhäusern
- Ausschließlich für subakute, psychiatrische Patienten
- Aufnahme erfolgt über das Landeskrankenhaus Rankweil
- Pro Tag können bis zu zehn Patienten aufgenommen werden
- Bettenkapazität: rund 50 Betten
- Ambulanzen im Krankenhaus und der Therapiestation Lukasfeld bleiben geschlossen, eine ambulante Beratung erfolgt weiterhin durch einen telefonischen Dienst