Der Fachbereich Psychologie
Das Krankenhaus Maria Ebene beschäftigt fünf PsychologInnen, die neben der psychotherapeutischen Tätigkeit spezifische klinisch-psychologische Aufgaben erfüllen.
Zu diesen gehören insbesondere die psychodiagnostische Befunderstellung, die kognitive Rehabilitation von Gedächtnis- und Konzentrationsdefiziten, die Vermittlung von Entspannungstechniken sowie das Angebot einer Raucherentwöhnung. Für die nächste Zukunft ist die Installation der Biofeedback- Methodik geplant.
Die psychologische Diagnostik dient der Erfassung wesentlicher Leistungs- und Persönlichkeitsmerkmale der Patienten. Sie umfasst sowohl die Erhebung von individuell vorherrschenden Persönlichkeitscharakteristika und –stilen als auch von wesentlichen Hirnleistungen wie Denkvermögen/Intelligenz, Aufmerksamkeit/Konzentration und Gedächtnis. Besondere diagnostische Aufgaben betreffen darüber hinaus die Abklärung hirnorganischer Einbußen, differenzialdiagnostische Fragestellungen sowie Themen der verkehrspsychologischen Eignung.
Die kognitive Rehabilitation bietet sowohl in Gruppensitzungen als auch in der Einzelbetreuung das Training und den Aufbau von spezifischen Hirnleistungen an. Gerade bei Suchtkranken finden sich nicht selten deutliche Beeinträchtigungen von Konzentrations- und Gedächtnisleistungen sowie des Reaktionsvermögens. Diese Funktionen können mittels verschiedener Verfahren – mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad – verbessert werden. Hierfür stehen uns sowohl leicht handhabbare Computerprogramme als auch unterhaltsame Spiele und abwechslungsreiche Übungen zur Verfügung.
Als Entspannungstechniken werden abwechselnd das Autogene Training (nach Schultz) sowie die Progressive Muskelentspannung (nach Jacobson) angeboten. Die Vermittlung innerer Ruhe und Entspannung gilt als wichtiges Hilfsmittel für die seelische Gesundung. Besteht die Progressive Muskelentspannung in der systematischen An- und Entspannung einzelner Muskelpartien des Körpers, so zielt das Autogene Training auf eine Veränderung und Intensivierung des eigenen Körpererlebens ab. Beide Techniken fördern nicht nur den Abbau von Stress und anderen Spannungsbeschwerden, sondern schaffen auch ein ausdrückliches Wohlbefinden und stärken die eigenen Ressourcen. Dieses Angebot wird täglich (außer Freitags) über die gesamten 8 Wochen hinweg durchgeführt.
Die Raucherentwöhnungsgruppe unterstützt in mehreren Sitzungen die Motivation und die Bereitschaft der Patienten, das Rauchen aufzugeben. Die Gruppe bezieht sich weitgehend auf verhaltenstherapeutische und kognitive Techniken. Sie verläuft in drei Phasen und beginnt mit dem Aufbau und der Festigung der Motivation. In einem nächsten Schritt erfolgt die Planung und Festlegung des Rauchendes, um zuletzt Maßnahmen zur Stabilisierung der Tabakabstinenz zu erarbeiten. Gerade in Suchtkliniken erweist es sich als sinnvoll, neben der Alkoholabhängigkeit auch auf den Tabakkonsum einzugehen, um einerseits einer Suchtverlagerung vorzubeugen und andererseits auf die deutlich erhöhten gesundheitlichen Risiken hinzuweisen.
Die Biofeedback-Methode ermöglicht, körperliche Prozesse (Temperatur, Hautleitwert etc.), die nicht bewusst wahrnehmbar sind, mittels Computertechnik in beobachtbare und sichtbare Signale umzuwandeln und dadurch schrittweise zu verändern. Die hauptsächlichen körperlichen Ableitungen betreffen die Muskelspannung, die Pulsfrequenz, den Hautwiderstand sowie die Atmung. Diese Technik verhilft allgemein zu einer verbesserten Körperwahrnehmung, im Besonderen aber auch zur Befreiung von psychischen Unruhezuständen, Bluthochdruck Muskelverspannungen, Spannungskopfschmerzen und anderen stressbedingten Reaktionen.