Eine CLEAN-Klientin der Psychotherapie über ihre Depression
„Anfang Juni….die Tage sind lange und hell. Doch die Dunkelheit greift mit ihren langen Tentakeln um mich. Beschwört alte Dämonen herauf. Lange gezähmte oder schlafende Störenfriede. Das Licht schafft es nicht bis in mein Inneres, um es in mir zum Leuchten zu bringen. Ein Paradoxon, das ich noch nie wirklich verstanden habe.
An düsteren Novembertagen fühlt es sich stimmig an und ich erlebe es dann als Melancholie, was durchaus auch seine schöne Seite hat und vor allem leichter zu ertragen ist.
Die Schönheit und Fülle des Frühsommers macht Halt vor meinem Herzen, findet eine unsichtbare Wand vor. Ich ahne die vibrierende Energie und Verheißungen des Sommers, der nahenden Sommersonnenwende. Aber eben nur ahnen. Ab und an spüre ich, dass ich leicht an dieser Oberfläche kratze und es für mich auch möglich wird aus dieser Energie zu schöpfen. Kurz verweile und hoffe da, ehe die Chance wieder vorüber ist und ich weiter darunter dahin vegetiere. Bis zum nächsten Mal.“