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Die Zielegruppen

Gemeinsam mit den Patienten werden individuelle und der jeweiligen Situation entsprechende Ziele ausgearbeitet

Die durch Sucht und Persönlichkeitsstörung eingeschränkte Autonomie soll gestärkt und gefördert werden. Ziele als therapeutisches Hilfsinstrument fördern wesentlich die Strukturbildung in der Arbeit mit Frühstörungen. Ziele helfen dabei, auf einen gewollten Zustand in der Zukunft hinzuarbeiten. Ziele lenken hin zu einer aktiven Handlungsorientiertheit. Sie sind individualisiert, d.h. auf die Möglichkeiten und Notwendigkeiten jedes Einzelnen zugeschnitten, zwischen Patient/in und dem therapeutischen Team ausgehandelt und vereinbart. Eine wesentliche Rolle kommt dabei dem Aspekt des Wollens zu: Ziele müssen von der betroffenen Person gewollt sein und dürfen keinesfalls von außen „verordnet“ werden. Wichtig ist weiters die klare Benennung und positive Formulierung von Zielen.

Effektives Arbeiten mit Zielen:

In der so genannten „Fallbesprechung“ werden vom therapeutischen Team zwei Patient/innen für die Ziele – Gruppe vorbereitet. Dabei werden Ressourcen der Patient/innen bestmöglich herausgearbeitet, und (vom Team) vorstellbare Ziele festgelegt. Im nächsten Schritt erarbeiten die jeweiligen Bezugstherapeut/innen gemeinsam mit den betroffenen Patient/innen ihre persönlichen Ziele für den nächsten Therapieschritt. Diese Ziele sind konkret ausformuliert, realistisch, überprüfbar- und im täglichen Handeln umsetzbar.

Die Ziele – Gruppe findet einmal wöchentlich statt. In dieser Gruppe stellen die beiden vorbereiteten Personen ihre persönlichen Ziele der therapeutischen Gemeinschaft im Plenum vor. Mitpatient/innen erhalten nun die Möglichkeit Fragen zu stellen.
In den anschließenden Kleingruppen werden die Ziele, die in der Vorwoche von zwei Patient/innen präsentiert wurden, gemeinsam reflektiert. Nach der Feedbackrunde durch die Mitpatient/innen sieht sich die betroffene Person entweder bestärkt in ihrem Zielvorhaben, oder die Ziele werden nachformuliert.
Abschließend werden alle Patient/innen aufgefordert zu ihren eigenen Zielen eine kurze Stellungnahme abzugeben.

Die nachfolgenden wichtigsten Verhaltensdimensionen bei Patient/innen mit Suchterkrankung sind Grundlage für die Inhalte der Ziele – Arbeit:

 

 

Mangelnde Solidarität

Das Ich wird in feindlichem Gegensatz zur Gruppe erlebt, häufig entsteht in Kontakt mit anderen ein Gefühl des sich Verlierens, des zu Kurz kommens. Einüben und Lernen von solidarischem Verhalten

Geringe Frustrationstoleranz

Sowohl sich selbst als auch den anderen gegenüber. Einüben und Lernen des Umgangs mit Enttäuschungen 

Mangelnde Impulskontrolle Sowohl im Umgang mit sich selbst als auch in Beziehungen (Selbstverletzungstendenzen, aggressives Verhalten). Einüben und Lernen der Kommunikation von Gefühlen (Ärger, Wut, Schmerz) anstatt des bloßen Ausagierens
Spaltung - Polarisierung Im Umgang mit sich selbst und mit anderen wird entweder idealisiert oder entwertet und abgewertet. Einüben und Lernen von Differenzierung
Globale Abwertungsstrategien Starke Kluft im Selbstwertgefühl zwischen der eigenen Idealvorstellung und dem realen Ich. Erleben von Eigenwert durch Tun im Haus, Erfolg durch kleine Schritte